Angebot eines Erste-Hilfe-Kurses für 23 Vorschulkinder im Kindergarten Sankt Elisabeth in Ettlingenweier
Ettlingen-Ettlingenweier (nyc). „Was brauchen wir alles, um eine Kopfverletzung zu versorgen?“, fragt Mandy Koch in die Runde ihrer elf Kursteilnehmer. „Verbandszeug?“, ertönt es augenblicklich. „So was hat meine Mama auch zu Hause“, hallt es aus der Gruppe. „Richtig“, meint die Kursleiterin. „Und jetzt stellt euch vor, Emma ist vom Klettergerüst gefallen und hat sich am Kopf verletzt und blutet. Wir müssen ihr nun einen Verband anlegen“, sagt sie weiter. „Wie ist denn Emma vom Gerüst gefallen?“, fragt Ronja. „Das war der Sturzteufel!“, meint Koch. Doch das stellt die Vorschülerin nicht zufrieden und sie stellt gleich die nächste Frage: „Was hat der Sturzteufel mit der Emma genau gemacht?“.
Im Kindergarten St. Elisabeth Ettlingenweier absolvierte die Vorschulgruppe „Schlaue Füchse“ einen Erste-Hilfe Kurs, den die Organisation M-A-U-S, eine gemeinnützige Gesellschaft, veranstaltet. Seit sieben Jahren bietet man Schulungen für Kinder, Eltern oder Babysitter an. Dass M-A-U-S nun direkt in die Kindergärten geht, ist neu. Insgesamt 25 Kurse bietet die Erste-Hilfe-Organisation kostenlos in einem Zeitraum von März bis Juni an. „Die Kosten dafür übernimmt der Lions Club Karlsruhe-Fidelitas. Es sind schon 22 von 25 Kursen weg“, weiß Jörg Krenauer von M-A-U-S. Das Ziel ist, Kinder frühzeitig an das Thema Erste-Hilfe heranzuführen, um ihnen später die Hemmschwelle zu nehmen. „Es ist oft so, dass viele Erwachsene sich nicht trauen, in Notsituationen zu helfen, aus Angst etwas falsch zu machen“, so Krenauer.. In dem 90-minütigen Kurs vermittelt Kinderkrankenschwester Mandy Koch den Kindern in spielerischer Form die wichtigsten Grundlagen der Erste-Hilfe. Das Konzept dazu entwickelte sie selbst. „Ich will den Kindern die Angst in Notfallsituationen nehmen und gleichzeitig ihr Interesse wecken“, erklärt sie. Mithilfe von kleinen Rollenspielen lernen die Kinder Verbände an Kopf, Hand und Fuß anzulegen. Gefahrenquellen zu erkennen gehört auch zum Kurs: Anhand von Bildern, die Alltagssituationen zeigen wie eine Küche oder einen Spielplatz, müssen die Kleinen Gefahren erkennen und diese farblich hervorheben. „Die Kinder wissen da bereits sehr viel“, stellt Koch fest.
Kindergartenleiterin Petra Schmidt wurde durch einen Vater auf den Kurs aufmerksam: „Ich fand die Aktion gut und konnte mir das für unsere „Schlauen Füchse“ gut vorstellen“. Insgesamt sind 102 Kinder in der Einrichtung, davon sind 23 Vorschulkinder. Elf von ihnen haben den Kurs besucht. „Die anderen zwölf werden im Juli den Kurs mit M-A-U-S machen“, so Schmidt.