„Der Junge ist Gemüse“ – mit dieser brutale Einschätzung durch die behandelnde Ärtzin beginnen die ersten Minuten des Films. Der kleine Mateusz leidet an einer zerebralen Bewegungsstörung und ist nicht in der Lage, seinen Körper zu kontrollieren. Er kann weder greifen, sitzen, gehen noch sprechen. Wie muss sich eine Mutter fühlen, wenn sie das zu hören bekommt? Und wie erst der Betroffene, der sehr wohl alles versteht?
In dem 2013 von Maciej Pieprzyca mehrfach ausgezeichneten Kinofilm wird der Betrachter sehr einfühlsam mit den verschiedensten Sichtweisen des Themas konfrontiert. Die Eltern, welche Mateusz gegen den Rat der Ärzte daheim aufziehen, die Schwester gefangen zwischen Abscheu, Hilflosigkeit und Eifersucht und das gesellschaftlich Umfeld mit seinen eigenen Sichtweisen und Wahrnehmungen.
Die Geschichte welche 20 Jahre des Lebens von Mateusz dokumentiert, berichtet über Höhen und Tiefen und vom ganz normalen Leben mit einer „Behinderung“ Und schafft es durch unerwartete Wendungen immer wieder den Betrachter mitzunehmen.
„Diesen Kinoabend gemeinsam mit Gästen der Lebenshilfe Karlsruhe zu erleben, ist sicher einer der Höhepunkte meines Jahres.“ So Gero Riedesel, Präsident des Lionsclub Karlsruhe Fidelitas. „Das gemeinsame Verständnis füreinander und welche Bedeutung das Thema Inklusion in der Gesellschaft einnehmen sollte, werden einem mit einem solchen einem Film deutlich vor Augen geführt.“
„Auch für uns von der Lebenshilfe war der Film ein Lehrstück,zeigt er doch auf überzeugende Art und Weise, welche Befreiung aus einem sprachlichen Exil Unterstützte Kommunikation (UK) für seinen Nutzer bedeuten kann und bringt uns dazu, unsere Haltung nicht- sprechenden Menschen gegenüber zu überprüfen,“ sagte Andrea Sauermost von der Karlsruher Lebenshilfe, die mit einigen ehrenamtlichen Mitarbeitern, der Fachberaterin für Unterstützte Kommunikation und einem UK-Nutzer der Einladung der Lions zu dem besonderen Filmabend gefolgt war.
Weitere Infos zur Lebenshilfe unter: http://www.lebenshilfe-karlsruhe.de/